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Liegerad-FAQ


In unserer Liegerad-FAQ (frequently asked questions) haben wir für Sie die neun am häufigsten gestellten Fragen zusammengetragen und beantwortet.
Sollten trotzdem noch Fragen offen bleiben, so zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unser Team wird Ihnen gerne weiterhelfen.






Liegeräder, was soll das eigentlich?

Wenn man ein Liegerad fahren sieht, erscheint einem das lässige Gleiten in schöner Landschaft schon verlockend. Aber andererseits erscheint es zu ungewöhnlich um sich selbst mal auszuprobieren, von den Schwierigkeiten Liegeräder unkompliziert zu testen und zu vergleichen gar nicht zu reden. Was sind nun die


Vorteile des Liegeradfahrens?

Der Hauptvorteil liegt sicherlich im enormen Komfortgewinn. Die typischen Belastungszonen beim Fahren normaler Räder, wie Gesäß, Handgelenke, Schulter und Rücken, sind auf dem Liegerad weitgehend entlastet. Man muß sich nicht unnatürlicherweise mit einem Teil seines Körpergewichtes auf die dafür nicht gebauten Hände abstützen. Das Körpergewicht liegt großflächig auf so daß bei individuell passendem Sitz kaum Druckstellen auftreten.
Auf vielen Liegerädern nimmt man trotz großer Bequemlichkeit eine ziemlich aerodynamische Position ein ohne sich in eine besondere, nicht lange durchzuhaltende Körperhaltung zu zwingen. Dadurch kann man in ebenem Gelände und bergab problemlos hohe Schnitte fahren und das über praktisch nur von der Muskelkraft begrenzte große Strecken.
Das schnelle, bequeme Fahren langer und extrem langer Strecken ist sicher die Paradedisziplin vieler Liegeräder. Dabei ist auch der Gepäcktransport kein Problem, da das Gepäck meistens strömungs- und schwerpunktgünstig untergebracht ist.
Eine neue Erfahrung ist auch der einmalige Panorama-Blick, der sich durch die Sitzhaltung automatisch ergibt. Endlich schaut man nicht mehr nur 5 m vor sich auf die Straße, sondern ganz selbstverständlich in die Ferne.


Gibt es auch Nachteile des Liegeradfahrens?

Eigentlich nur wenige. Liegeräder sind sicherlich nicht in erster Linie Stadt- und Kurzstreckenräder. Die Vorteile kommen einfach auf langem Strecken mehr zur Geltung und in der Stadt gibt es Anforderungen, die von normalen Rädern sicher leichter erfüllt werden wie z.B. Bordsteine hochfahren und Fahren im dicken Verkehr. Allerdings gibt es auch Liegeräder (eher Sesselräder), die gerade auf den Alltagsbetrieb optimiert sind und Ausnahmen darstellen.
Liegeräder sind tendenziell etwas teurer als vergleichbar ausgestattete Normalräder. Dies kommt natürlich durch die aufwendigeren in kleineren Stückzahlen hergestellten Rahmen wobei es in letzter Zeit auch einige recht preisgünstige Liegeräder gibt.
Liegeräder sind keine Geländeräder. Je nach Typ sind zumindest einigermaßen befestigte Waldwege nötig.
Man fällt mehr auf. Dies jedoch in der Regel positiv. Außerdem gewöhnt man sich dran.


Welche Liegeradtypen gibt es?

Liegeräder unterscheidet man in der Regel nach dem Radstand:

Langlieger: Tretlager hinter dem Vorderrad
Kompakte Langlieger: Tretlager im Bereich des Vorderrades
Kurzlieger: Tretlager vor dem Vorderrad

Innerhalb dieser Gruppen gibt es die unterschiedlichsten Konzepte mit stark unterschiedlichem Ergebnis, so daß eine generelle Aussage nicht seriös möglich ist. Die beliebte Unterteilung Langlieger = gemütlich, Kurzlieger = sportlich, Kompakt-Langlieger = alltags- und einsteigertauglich ist so nicht zu halten, weil es zahlreiche Ausnahmen von der Regel gibt.
Überhaupt ist die Vielfalt der Konzepte die Chance das genau auf die eigenen Ansprüche passende Rad zu erhalten. Da setzt unsere Beratung ein, weil wir durch die Vielzahl der angebotenen, unterschiedlichen Vorführräder auch die Vergleichsmöglichkeiten bieten können.
Erforderlich ist allerdings auch der Mut, für sich eine klare Entscheidung zu treffen, was man haben möchte. Das Universalrad, das gleichzeitig superleicht, alltagstauglich, bequem gefedert, aerodynamisch, sprint- und bergtauglich, leicht zu fahren und auch noch billig ist, ist auch im Liegeradbereich nicht möglich.


Sind Liegeräder schwierig zu fahren?

In aller Regel nein. Selbst ausgesprochen sportliche Modelle sind von jedem durchschnittlich begabten Radfahrer in wenigen Minuten zu beherrschen (von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen - wir führen solche nicht). Manche Liegeräder mit eher aufrechtem Sitz sind sogar so leicht zu fahren, daß selbst Leute, die sich auf normalen hohen Rädern unsicher fühlen damit zurecht kommen. Ursache dafür ist der generell niedrigere Schwerpunkt mit der Möglichkeit im Sitzen mit beiden Beinen auf den Boden zu kommen ohne größere Verrenkungen.


Sind Liegeräder schneller als Normalräder?

Jein! Es kommt zum einen auf das Liegeradmodell, zum zweiten auf die Topographie und zum dritten auf die muskuläre Anpassung an.
Sehr sportliche Liegradmodelle haben durch die sehr gute Aerodynamik gute Voraussetzungen schneller oder gleichschnell wie Rennräder zu sein. In sehr bergigem Gelände wird ein vergeichbares Normalrad in der Regel bergauf etwas schneller und bergab deutlich langsamer sein. Außerdem erfordert Liegeradfahren die langsame Ausbildung bestimmter Muskeln oberhalb des Knies, die auf dem Normalrad wenig trainiert sind. Schon aus diesem Grund wird man nicht direkt nach dem Kauf in der Lage sein die Bestzeit auf der Stammrunde zu brechen. Nach 1000 km Training wahrscheinlich schon.


Kommt man die Berge hoch?

Prinzipiell sind die Voraussetzungen fürs Bergfahren durch den festen Gegenpunkt am Sitz gut. Bergfahren erfordert jedoch eine etwas modifizierte Fahrtechnik mit dem Fahren eher leichter Gänge mit hoher Trittfrequenz und dem Vermeiden zu dicker Gänge, die dann das Knie zu stark belasten. Nach erfolgter Gewöhnung ist man bergauf ähnlich schnell wie mit einem gewichtsgleichen Normalrad. Wenn man seine Trittfrequenz gefunden hat, sind auch Anstiege im alpinen Bereich gut machbar. Der ominöse Einsatz des Körpergewichts beim Wiegetritt des Rennradfahrers ist ja inzwischen durch Untersuchungen als eher unökonomische Fahrweise nachgewiesen. Beim Liegerad kann man theoretisch durch den festen Gegenpunkt Kräfte aufs Pedal bringen, die größer sind als das Körpergewicht.


Sind Liegeräder sicher?

Von der aktiven Sicherheit her gibt es keine Probleme. Nahezu alle angebotenen Serien-Liegeräder haben ein problemloses, leicht beherrschbares Fahrverhalten. Von der passiven Sicherheit her hat man den großen Vorteil, daß der Boden nicht so weit weg ist (doppelte Fallhöhe=vierfache Aufprallwucht). Wenn man auf ein Hindernis auffährt, sind die Füße vorn und nicht der Kopf. Außerdem fällt man mit dem Liegerad fast immer harmlos zur Seite.


Kann man Liegeräder im Alltag fahren?

Das kommt auch darauf an was man darunter versteht. Für den Pendler, der täglich 20 km mit dem Rad zur Arbeit fährt ist ein Liegerad hervorragend geeignet. Für die 500m Fahrt zum Bäcker oder die Mitnahme in der Straßenbahn gibt es sicher geeignetere Räder. Es gibt auch Sesselräder, die speziell für den Alltagsbetrieb mit Kofferraum und Wetterschutz optimiert sind.


        
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